Römische Treppe in Jerusalem – Konfbild
CHF 10,30
Konfirmationsbild im Format A3 (420x297mm), gedruckt auf einseitig gestrichenem Papier, Papierdicke 300g/m2, Künstler: Johannes Pfendsack
Anzahl
PRODUKTINFO
Optional: verschiedene Rahmen (Holz Schwarz, Holz Eiche, Cliprahmen, Kuvert C3, Bildbeschrieb 2-seitig A5
Edle Holzrahmen – fertig gerahmt geliefert
Unsere hochwertigen Holzrahmen in Schwarz oder Eiche verleihen den Konfirmationsbildern eine edle Präsenz. Bereits fixfertig gerahmt geliefert. Ein stilvolles Erinnerungsstück für jede Konfirmation.
Cliprahmen – einfach und zeitlos
Randloser Cliprahmen – schlicht, zeitlos und beliebt. Ausgestattet mit reflexfreiem Plexiglas. Der Cliprahmen kann auch eine Einrahmung (einzeln) bestellt werden.
Auf Wunsch sind die Bilder auch einzeln, ohne Rahmen, bestellbar. Für jeden Geschmack das Passende.
Bildbeschreibungen
Die Bildbeschreibungen bieten einen Blickwinkel auf das entsprechende Konfirmationsbildmotiv. In einem kurzen Text werden Gedanken und Interpretationsmöglichkeiten zum Bild beschrieben. Je nach Motiv und Text sind die Beschreibungen als Einzelblatt oder Faltblatt in der Grösse A5 erhältlich.
Kuvert C3 neutral
Im neutralen C3-Kuvert kann das Konfbild geschützt und elegant übergeben oder versendet werden. Die C3-Kuverts sind mit einem Haftklebeverschluss versehen. Die C3-Kuverts eigenen sich für das blosse Konfbild – ohne Rahmen.
BILDBESCHREIBUNG
Römische Treppe in Jerusalem
Ueli Ott
Was ich sehe: Ein Weg tut sich vor mir auf. Steinstufen führen nach oben. Dazwischen entdecke ich immer wieder Absätze. Viereckige Steinblöcke sind zu einzelnen Stufen zusammengefügt. Im Vordergrund sehe ich ein paar ebene, von der Sonne hell beschienene Steinplatten. In Gedanken trete ich darauf und spüre die Wärme. Die Treppe lädt mich ein, den Weg unter die Füsse zu nehmen. Nach drei Stufen ist wieder ein kleiner Absatz. Dann zähle ich einen, zwei, drei, vier, fünf und mehr Tritte. Immer weitere Steinstufen führen empor. Bäume spenden Schatten, dann folgt wiederum ein Stück im Sonnenlicht. Dort weiter hinten scheint die Treppe beschädigt zu sein. Schliesslich werden Mauern aus Quadersteinen sichtbar. Ganz im Hintergrund fällt nochmals Sonnenlicht auf eine Hauswand. Der Weg scheint nach links weiterzuführen. Was ich vor mir sehe, scheint eine sehr alte Treppe zu sein. Viele Menschen sind hier wohl schon die Stufen hinauf- und hinunter- gestiegen: Erwachsene, Kinder, Jugendliche. Ich möchte gerne erfahren, was eine solche Treppe im Verlauf der Jahre oder gar Jahrhunderte erlebt hat.
Eine besondere Treppe: Unser Farbfoto ist die Aufnahme einer Treppe aus römischer Zeit. Sie liegt in Palästinas Hauptstadt Jerusalem. Dicht daneben steht die Kirche St. Peter in galli cantu (St. Peter des Hahnenschreis). Die Alterumsforscher haben herausgefunden, dass diese Kirche in der Nähe des Platzes erbaut wurde, wo früher der Palast des Hohenpriesters Kaiaphas stand. Ebenfalls nahe ist der Ort, wo nach christlicher Überlieferung das erste Abendmahl gefeiert wurde. Die Treppe liegt an der Stelle, wo man von der Nordostseite der Stadt Jerusalem her ins Kidrontal hinuntergehen kann. Von dort ist der Ölberg mit dem Garten Gethsemane erreichbar. Also sehen wir hier die Treppe, über welche Jesus von Nazareth oft gegangen ist. Ganz besonders sein letzter Gang kommt mir in den Sinn, wie ihn der Evangelist Matthäus dar- stellt: Nach dem Abendmahl kam er mit seinen Jüngern diese Treppe hinunter und schritt zum Garten Gethsemane (Matthäusevangelium, Kapitel 26, Vers 30 und folgende). Dort wurde er gefangen genommen und hernach, gefes-selt, von den Kriegsknechten zurück und über dieselbe Treppe zum Palast des Hohepriesters Kaiaphas gebracht (Matthäus 26, 47 ff. und 57 ff.).
Gedanken, die in mir beim Betrachten wach werden: Zunächst packt mich der Gedanke, dass hier Jesus gegangen ist. Auch er hat die Sonne Israels auf den vordersten Platten gespürt. Auch er ist öfters diese Treppe hinuntergestiegen, um im Garten jenseits des Tals ein wenig Erholung zu finden. Aber jetzt ist es das letzte Mal, und daran denke ich. Es ist sein Schicksalsweg, wir nennen ihn Passion. Bevor er diese Stufen abends hinuntergeschritten ist, hat Jesus das Abendmahl gefeiert. Bei diesem letzten Mal im Kreise seiner Jünger hat er jene so persönlichen Worte gesprochen: «Das ist mein Leib. Das ist mein Blut.» Offenbar fuhr dies den Seinen so ins Herz, dass sie es in der Erinnerung behalten und später aufgeschrieben haben. Seither ist jedes Abendmahl die Feier der Gemeinschaft mit Jesus und miteinander. Ich freue mich jedesmal darauf, wenn wir es feiern. Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Kreis um den Tisch, wo er unsichtbar Gastgeber und Mitte ist. Ich möchte es als erste und auch einmal als letzte Mahlzeit feiern, in solcher Bruderschaft. Nachdem sie das Kidrontal erreicht hatten, nahm Jesus drei seiner Freunde in die Tiefe des Gartens Gethsemane mit. Dort bricht jene Nacht an, die ihn in tiefste Dunkelheit führen wird. Er bittet Gott inständig, den Kelch des Leidens und Ausgestossenwerdens an ihm vorübergehen zu lassen. «Doch nicht wie ich will, sondern wie Du willst!» Mit diesem inhaltsschweren Satz betritt Jesus endgültig den Weg der Passion. Er wird sich dabei bis zur Hölle hinabbeugen. Und so erlebe ich seine Gefangenschaft und den Rückweg über unsere Treppe empor der Verurteilung und Kreuzigung entgegen.
Die alten, 2000-jährigen Steine zeugen von diesem Leben und diesem Weg. Die Bewegung, welche Jesus von Nazareth ausgelöst hat, kommt auf diese Weise bis zu uns, bis zu mir. So konkret ist das, wenn Gott Mensch wird und uns begegnet. Aus dem hellen Licht der Zuwendung Gottes tritt Jesus ins Dunkel, wird er solidarisch mit unserem menschlichen Leben, Fühlen und Sein. Die alte, harte Treppe sagt es mir ein wenig ungewohnt: Jesus war armer Leute Kind. Der Vater war offenbar früh verstorben. So hat er, der Älteste, bis zu seinem 27. Lebensjahre als Zimmermann für Mutter und Geschwister sorgen müssen. Dann konnte er knappe drei Jahre als Messias, als Christus wirken - und schon muss er die letzten Schritte über unsere Treppe tun.
Aber welche Wirkungen sind von ihm bis heute ausgegangen? Es fällt mir plötzlich auf, dass zuhinterst auf dem abgebildeten Wegstück Jesu ein hell erleuchtetes Wandstück sichtbar ist, ja dass der Weg überhaupt nur dort weiterführt, wo ich Lichtspuren entdecke. Mir wird dies zum Zeichen für seine Auferstehung, für Jesu Durchbruch durch Hölle und Tod. Dies Kostbarste fährt mir ins Herz: Unsere Welt rollt keinem Weltuntergang, keiner letzten Nacht entgegen. Durch alle damaligen, heutigen und morgigen Sonnenfinsternisse und Zusammenbrüche hindurch weiss ich: Jesu Passion findet ihren Sinn, ihre Erfüllung am Ostermorgen, in Gottes Licht. Dort erst, nach seinem diesseitigen Wirken beginnt der Weg, auf welchem mir durch die Jahrhunderte viele vorangegangen sind. Ich kann hinten anschliessen. Auf dem Weg Jesu von Nazareth. Ich höre seine Einladung: «Ich bin der Weg... !» Das Bild beginnt zu mir zu reden.









