Der Sämann – Konfbild gestalten
CHF 25,70
Konfirmationsbild im Format A3 (420x297mm), gedruckt auf einseitig gestrichenem Papier, Papierdicke 300g/m2, Künstler: Vincent van Gogh
Anzahl
PRODUKTINFO
Optional: verschiedene Rahmen (Holz Schwarz, Holz Eiche, Cliprahmen, Kuvert C3, Bildbeschrieb 2-seitig A5
Edle Holzrahmen – fertig gerahmt geliefert
Unsere hochwertigen Holzrahmen in Schwarz oder Eiche verleihen den Konfirmationsbildern eine edle Präsenz. Bereits fixfertig gerahmt geliefert. Ein stilvolles Erinnerungsstück für jede Konfirmation.
Cliprahmen – einfach und zeitlos
Randloser Cliprahmen – schlicht, zeitlos und beliebt. Ausgestattet mit reflexfreiem Plexiglas. Der Cliprahmen kann auch eine Einrahmung (einzeln) bestellt werden.
Auf Wunsch sind die Bilder auch einzeln, ohne Rahmen, bestellbar. Für jeden Geschmack das Passende.
Bildbeschreibungen
Die Bildbeschreibungen bieten einen Blickwinkel auf das entsprechende Konfirmationsbildmotiv. In einem kurzen Text werden Gedanken und Interpretationsmöglichkeiten zum Bild beschrieben. Je nach Motiv und Text sind die Beschreibungen als Einzelblatt oder Faltblatt in der Grösse A5 erhältlich.
Kuvert C3 neutral
Im neutralen C3-Kuvert kann das Konfbild geschützt und elegant übergeben oder versendet werden. Die C3-Kuverts sind mit einem Haftklebeverschluss versehen. Die C3-Kuverts eigenen sich für das blosse Konfbild – ohne Rahmen.
BILDBESCHREIBUNG
Der Sämann
Ueli Ott
Erste Eindrücke
Die ungeheuer intensiven Farben sind wohl das Erste, was einem Betrachter dieses Gemäldes auffällt. Mit schwarzer Farbe eingefasste Konturen teilen das Bild klar und grosszügig in einfache Flächen ein. Dann sind es aber wahrscheinlich allsogleich drei Dinge, welche wie lebendige Wesen den Beschauer packen: Die Sonne, der Sämann und der Baum. Die gelbe, untergehende Herbstsonne überstrahlt den ganzen Himmel, der ihre Farbe annimmt. Der erdverbundene Mensch ist ganz dem Säen hingegeben. Dunkel hebt er sich im Gegenlicht vom Hintergund ab und lässt die Saatkörner auf Hoffnung hin in die brachliegenden Ackerfurchen fallen. Noch dunkler steht der Baum da. Der immerwährende Wind des südlichen Frankreich, der Mistral hat ihn im Laufe seines Lebens gebeugt. Ein Ast wurde abgesägt, ein paar welke Herbstblätter sind noch da. Kahle junge Triebe reckt er in die klare Luft, in allem Gebeugtsein ungebrochen dem Licht entgegenwachsend. Am fernen Horizont verschmelzen Himmel und Erde. Ein Bild voller Gegensätze (helldunkel/gelber Himmel blaue Erde) und dennoch in starker Intensität von einer Vision zusammengehalten, die mächtig auf uns eindringt.
Der Künstler
«Wenn man getreulich fortfährt, lieb zu haben was wahrlich der Liebe würdig ist, und wenn man seine Liebe nicht verschwendet an unbedeutende, nichtige und feigherzige Dinge, dann wird man nach und nach stets mehr Liebe empfangen und stärker werden.» (Brief des Fünfundzwanzigjährigen an seinen Bruder Theo, 3. April 1878) - «Du weisst wohl, dass eine der Wurzeln oder Grundwahrheiten nicht allein des Evangeliums, sondern sogar der ganzen Bibel dies ist: Licht, welches in der Finsternis aufgeht. Durch Finsternis zum Licht.» (Brief an Theo vom 15. November 1878.)
Die brennende Liebe zu allen Mitgeschöpfen und die verzehrende Suche nach dem stärksten und höchsten Licht haben den Holländer Vincent van Gogh zu jenem eminent menschlichen Maler gemacht, dessen tragisches Leben bis heute überstrahlt bleibt von den überströmenden Kräften seines warmen Herzens. Und dass er diesem Leben solche Kräfte abgerungen hat, wie seine Bilder sie verströmen, das wird besonders in Zeiten grosser Erschütterungen und Unsicherheiten gerade auch junge Menschen immer wieder die innerste Pulsader seines und ihres Suchens finden lassen, auch hundert Jahre darnach.
Die beiden Briefzitate stammen aus einer Zeit, da der einsame und verschlossene junge Vincent mit der ihm eigenen Radikalität als freier Prediger unter belgischen Grubenarbeitern lebt, bis zur Erschöpfung Kranke pflegt und ein Leben in äusserster Solidarität mit den Armen und Entrechteten seiner Zeit führt. Er wird weitere zehn Jahre verzweifelt und gequält seine wirkliche Berufung suchen, um erst im Jahre, da er unser Bild malt (1888), zu dem zu finden, was sein Lebensauftrag war: Mit einsamem Herzen leiden und endlich durch die Malerei das Licht selber zu finden.
Mit ungeheurer Passion geht er seinen Weg, ein anderer Rembrandt, und bezahlt in der Verströmung aller Kräfte jene tiefe Wahrheit mit dem eigenen Leben: «... durch Finsternis zum Licht.» Erst im Todesjahr gelang es seinem Bruder erstmals, ein Bild (rote Reben) für Fr. 400.- zu verkaufen, im selben Zeitraum erfolgt eine erste Würdigung seines Werks. Bis dahin aber hatte er zeitlebens kein Werk verkauft noch irgendwelche Anerkennung gefunden, sondern war als einsamer Sonderling, zuletzt in der Nervenklinik, und an sich zweifelnder Autodidakt seinen Kreuzweg gegangen.
Das Bild
Nach einem für van Gogh reichen. Sommer und Herbst in Arles, in welchem er die Ernte seines Lebens eingebracht hat, malt er den Sämann. Zwischen Erde und Himmel schreitet die Gestalt übers Feld, ein Symbol für den Künstler selber, ja für den Menschen überhaupt. Direkt hinter seinem Haupt leuchtet die untergehende Sonne. Sie adelt seine einfache, geduldige, ja mühsame Arbeit und ihn selber. Van Gogh hat zu mehreren Malen seine Liebe zum Gelb ausgesprochen, das für ihn zum Symbol des Glaubens und des Sieges wird. In unserer Fassung des Bildes, es gibt mehr als eine, hat der schwerblütige nordische Maler die Sonne besonders intensiv gemalt: «Ich wollte das innere Feuer eines Menschen durch die Leuchtkraft der untergehenden Sonne ausdrücken.» Er dringt damit von der Oberfäche in die Tiefe, ins Wesen der Dinge und verströmt sich selber auf der dringenden Suche nach dem, was unsere Welt zusammenhält. Der knorrige dunkle Baum, seit alters Symbol für den Menschen, gibt den Durchblick in die durchglühte Landschaft frei, eine Vision, ein inneres Bild voller Wärme und Licht. Allerdings, diese Botschaft wurde vom Maler wahrhaftig unter Leiden erkämpft. Auf die Frage nämlich, welche Bedeutung den schwarzen Konturen zukomme, hat er geantwortet, dass dahinter ein Gefühl von Angst verborgen sei.
Es ist ein tief religiöses Bild, das uns van Gogh mit dem «Sämann» geschenkt hat. Er steht damit in der Nachfolge eines anderen Kreuzträgers, der selber als Sämann gelebt und gewirkt hat. Ich meine Jesus von Nazareth, dessen Geschichte vom säenden Bauern (Matthäusevangelium Kapitel 13, Vers 1 ff.) zum Gleichnis seines ganzen Tuns geworden ist: Trotz Dornen und Disteln, trotz steinigem Boden, trotz Not und Schrecken wächst Frucht. Es kann wohl sein, dass Bild und Gleichnis einen Menschen auch heute begleiten, durch alles hindurch: Saat auf Hoffnung, dem Licht entgegen.









