Erleuchtung und Verzweiflung liegen im Leben eines Christen immer sehr nahe beieinander. In Allem können wir uns aber der Nähe Gottes in aller (Un-)Endlichkeit gewiss sein. Was für ein Privileg! Das Spannungsfeld zwischen endlicher Schöpfung und unendlicher neuer Schöpfung ist im Leben der Christen zu spüren. Je nachdem, wie wir den Fokus richten, sehen wir Leid und Vergänglichkeit oder die Herrlichkeit, die hinter dem liegt. Paul Veraguth nimmt dieses Feld in seiner Bildbetrachtung auf und lädt uns ein, den Fokus neu zu setzen.

 

«Du bist uns nahe»

 

Noch sportlich, mutig und unternehmungslustig schreitet eine neue Generation in den Morgen der Zukunft. Die Sonne geht auf und verspricht einen fast wolkenfreien Tag. Auf den zweiten Blick erscheinen Details rechts und links der Strasse. Bleibt deshalb der junge Mensch jetzt stehen? Silos in der Ferne, Monokultur zur Rechten, verwahrlostes Ödland links. Ja, selbst ein schöner Tag kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die ausgebeutete Schöpfung einem Kollaps entgegensteuert. Die Sonne bringt diese Wahrheit an den Tag.

 

Werden unter dem Eindruck schlechter Nachrichten Jahrgänge konfirmiert, die das Steuer herumreissen können? Werden sie darin ermutigt und dazu ausgesandt? Wird der christliche Glaube das letzte Bollwerk gegen die Ausbeutung der Erde sein? Wir haben doch gehört, dass es früher einmal ein Paradies gab. Der Mensch hatte die Aufgabe, es zu pflegen. Muss zuerst eine Hungersnot kommen, bis wir wieder rücksichtsvoll werden? Oder läuft uns die Zeit eh davon? Wenn ja, macht es Spass und macht es Sinn, in eine solche Zukunft zu gehen? Eher nein.

 

Beim Nachdenken schweift der Blick nach oben. Nein, Wolken sind es nicht: Zwei Hände strecken sich dem Betrachter entgegen, ganz unerwartet. Aber wem gehören sie? Einladend – und zugleich verwundet. Seltsam. Als möchten sie sagen: «Komm zu mir. Ich bin ganz nah bei dir. Es gibt immer eine Lösung. Schau, hier ist die Lösung, ich bin die Lösung. Was ihr dieser Schöpfung angetan habt, das habt ihr den Mitmenschen angetan, den Kindern der nächsten Generation. Und was ihr diesen angetan habt, das habt ihr mir angetan. Schaut, hier, ich trug den Preis des Egoismus am Kreuz. Die Welt kann neu werden, denn es ist meine. Und sie wird neu werden, denn ich bin auferstanden und werde die ganzen Ego-Plantagen umpflügen. Folgt mir und setzt heute das erste Zeichen: Vergebt so wie ich, und dann pflanzt auf Hoffnung so wie ich.»

 

Paul Veraguth

 


 

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