Innere Einkehr ist für jeden Menschen wichtig. Dort liegt die tiefe Fülle und die echte Nähe zu Gott und den Menschen. Gott zu begegnen in den eigenen inneren Kreuzgängen, kann unser Leben nachhaltig bereichern und uns auf eine Ebene tiefer Zuneigung zu unseren Mitmenschen bringen. In uns steckt mehr Schönheit, als wir vielleicht vermuten dürfen. Werner Steube lässt uns eintreten in die Mauern seines Klosters und einen Blick werfen auf die Quelle des Friedens und der lebendigen Stille.

 
Hier gehe ich, hier will ich sein

 

Gehen? Ja, denn ich befinde mich auf einem Kreuzgang. Er umgibt den Innenhof eines Klosters und erschliesst den Zugang zu den verschiedenen Gebäuden der Klosteranlage.

 

Woher der Name «Kreuzgang» kommt, ist unklar. Man nimmt aber an, dass die Mönche und Nonnen bei den Prozessionen in diesem Wandelgang ein Kreuz vor sich hertrugen. Dadurch werden zwei wichtige Bereiche des Christseins sinnbildlich miteinander verbunden: das Kreuz und das Leben. Das bedeutet: Jesus Christus, der Gekreuzigte, soll uns auf unserem Lebensweg Orientierung geben.

 

Damit dies möglich ist, braucht es nicht nur das Gespräch mit den Mitmenschen, sondern auch die persönliche Stille vor Gott. Werfen wir daher einen kurzen Blick in den abgebildeten Kreuzgang:

 

Er atmet Ruhe aus und lädt zu innerer Sammlung ein. Hier darf ich so sein, wie ich bin: ich mit meinen Ängsten, Fragen und Zweifeln, aber auch ich mit meinen Plänen, meinen Hoffnungen und meiner Lebensfreude. Ich schaue geradeaus und entdecke eine Tür – eine offene Tür, hinter der meine Zukunft liegt und durch die Licht auf meinen gegenwärtigen Weg fällt. Ich nehme auch das Licht wahr, das von der Seite – sozusagen abschnitt- oder etappenweise – zu mir dringt. Ich konzentriere mich auf das Licht, das Jesus Christus in meine Tage und Jahre bringt: Frieden, Gestaltungskraft, Vergebung und gelingendes Miteinander.

 

Darüber hinaus blicke ich immer wieder aus einem Fenster oder der Tür auf der Seite. So eröffnet sich mir ein neuer Horizont: Weite, Mut zu Neuem, Freiheit aus dem Glauben heraus. Ich fühle mich nicht eingeengt, sondern kann frei atmen.

 

Und was das Wichtige ist: Bei jedem Schritt und in jeder Ruhepause wölbt sich über mir das «Schutzdach der Liebe Gottes». Ich mache die Worte eines Beters aus der Bibel zu meinen eigenen: «Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.»(Psalm 92,1-2)

So ein Leben wäre grossartig. Ich wäre geschützt vor der «Hitze des Alltags». Meine Seele, die nach echtem Leben lechzt, würde vor dem Verdursten bewahrt. Ich wäre – trotz aller Hektik und allem Leistungsdruck – geborgen auf dem «Kreuzgang mit meinem Herrn». So ein Leben wünsche ich mir, damit auch ich – wie unzählige andere – sagen kann: «Hier gehe ich, hier will ich sein.»


Werner Steube 

 


 

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