Mit dem Aschermittwoch hat eine neue Zeit im Kirchenjahr begonnen. Die Passionszeit (auch Fastenzeit genannt) ist mit ihren sieben Wochen die längste Busszeit im Kirchjahreszyklus. Es ist eine besondere Zeit, in der wir als Christen den Leidensweg Jesu bedenken und unseren Blick auf die existenzbedrohenden Dinge in dieser Welt legen können.

 

Der Umgang mit einer auf Leid fokussierten Zeit stellt den modernen Menschen sicher vor eine Herausforderung. Leid ignorieren, zu vertuschen oder das andere Extrem, dieses zu verklären und in den Medien mit vielen Emotionen darzustellen – das sind die Wege, wie wir als Gesellschaft mit Leid heute umgehen. Kein Wunder, stellt uns das vor Herausforderungen.

 

In den letzten Tagen war wieder eine Tragödie in den Medien präsent. Das «Schulmassaker von Florida» ist furchtbar leidvoll für die Menschen dort, wie uns dies die Medien aufzeigen. Es ist Grenzsituation menschlichen Lebens, welche uns da vorgeführt wird. Fragen, die sich daraus ergeben, werden immer wieder in Zeitungen oder Newsportalen gestellt. Wer hat Schuld? Wie konnte es dazu kommen? Was muss noch passieren? Es wirkt dann oft wie ein kurzes Innehalten vor einer Wahrheit, die eigentlich allgegenwärtig ist.

 

Die Passionszeit gedenkt auch des Sterbens. Es gibt nur einen für mich heute sehr entscheidenden Unterschied. Wir gedenken des Sterbens Jesus 40 Tage lang. Ich bin fest überzeugt, dass wir das «Schul-massaker von Florida» nach 40 Tagen schon fast wieder vergessen haben. Die lange, intensive Auseinandersetzung mit dem Leid scheint uns Christen wichtig zu sein. Weil schwierige existenzielle Fragen eben nicht leicht und kurz zu beantworten sind. Wir Christen stellen uns diesen Fragen seit über 2000 Jahren regelmässig. Eine allgemeingültige Antwort haben wir deshalb nicht, aber wir haben ein Verständnis für Grenzerfahrungen und ein paar Hinweise Gottes im Umgang damit.

So bietet uns die Passionszeit die Möglichkeit, innezuhalten. Nicht nur mal in der Eile die «News» von vor 2000 Jahren hören, sondern stehenbleiben, hinschauen, einordnen und den Umgang damit lernen. Unschuldiges Blut wird bis heute vergossen.

 

Das Gebet und die Meditation können uns dabei helfen. Jeder muss sich die grossen Fragen im Leben selber beantworten. Im Gespräch mit Jesus, der das Leid hautnah erlebt hat, kann das gelingen. Bewusster Umgang mit Schmerz und Tod, statt es zu ignorieren, hilft mir auch selber. Ich kann selbst mit den Abgründen in meinem Leben besser umgehen.

 

Und durch all das wahrgenommene Leid in der Passionszeit schimmert für uns Christen doch die österliche Hoffnung durch. Oder um es mit Hiob, einem leiderprobten Mann des Alten Testamentes, zu formulieren: «Aber ich weiss, dass mein Erlöser lebt; und als der Letzte wird er über dem Staube sich erheben.»

 

 

Bilder können helfen, sich auf das Gebet und die Meditation einzulassen. Wir bieten in unserem Konfirmationsbildersortiment eine gute Auswahl von Bildern um die Passion. Überzeugen Sie sich selbst.